Die jungen Normannen in Völkermarkt

Beinahe hätte es heuer nicht geklappt. Aber die Bemühungen und unzähligen Telefonate unseres sportlichen Leiters Fritz KUTMON ermöglichten uns dann doch wieder eine Trainingswoche im Kärntner Ruderleistungszentrum in Völkermarkt. Höhepunkt: Die örtliche Sprintregatta über 500 Meter. Hier ist der Bericht von Lukas WENINGER und Leonhard BÜLL.

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Unser Fahrwart Fritz KUTMON hat uns letztlich zum ÖRV-Trainingslager gebracht, hat sich dafür extra Urlaub genommen, uns täglich mit dem Motorboot begleitet und auch sonst rundum betreut. Unter seiner Anleitung haben wir am Samstag (10. August) unsere Boote und jene der Rudervereine „Argonauten“ und „Alemannia“ verladen. Brigitte MOSER-KMEN revanchierte sich sogleich mit einer Einladung zum Lichterfest der Argonauten.

Am Sonntag stiegen wir, die Normannen Leonhard, Lukas und Fritz gemeinsam mit Florian PAZOUR vom RV Alemannia, den bereits im Frühjahr gefundenen Partner von Leonhard in den Normannen-Bus, um uns auf den Weg nach Kärnten zu machen. Gemeinsam mit den Ruderern vom RC-Ausseerland bezogen wir im Gästehaus Sonnblick gut ausgestattete Zimmer – mit reichhaltigem Frühstück im Haus. Mittags und abends wurden wir im nahegelegenen Gasthaus Rabl, in Mittertrixen verköstigt, dass schon früher als „Hauptquartier“ den Normannen-Truppen diente. Das Trainingsprogramm mit Schwerpunkt Technikanalyse und Perfektion begann am Montag. Die Videoaufnahmen veranlassten uns gemeinsam mit Fritz die Einstellung der Boote zu überprüfen und Schritt für Schritt unseren Bedürfnissen anzupassen. So verbrachten wir in der ersten Wochenhälfte einen Teil unserer trainingsfreien Zeit mit Messen und Schrauben, den anderen mit detailliertem Auswerten unserer Ruder-Videostudien.

Ein Trainingslager wie dieses mit etwa 100 jungen Ruderern ermöglicht auch die eine oder andere Konstellation mit Kameraden aus verschiedenen Vereinen, wie auch Leonhard mit Florian (Alemannia), auszuprobieren. Der so gefundene Zweier mit Jakob FROSCH (RC-Ausseerland) und mir – Lukas, Fritz‘s Empfehlung folgend am Schlag – funktionierte auf Anhieb sehr gut. Bereits nach zwei Ausfahrten beschlossen wir auch zur Sprint-Regatta am Sonntag als JUN A- RGM ins Rennen zu gehen. Ebenfalls eine willkommene Abwechslung bot uns eine Ausfahrt im Vierer, gemeinsam mit zwei Ruderern vom RV Wels. Bekanntlich leitet dort Heinz ZIPPEL der frühere Ruderpartner von Fritz das Training, sicherlich nicht zuletzt deshalb war er unseren Anliegen gegenüber sehr aufgeschlossen.

Ein besonderes Erlebnis bot uns die Anregung (nochmals danke für die finanzielle Unterstützung!) von Renate PODESSER, nämlich eine Biketour durch einen der alten Bergwerksstollen zwischen Kärnten und Slowenien zu buchen. Ein Bus mit Radanhänger transportierte uns von St. Kanzian über die Grenze zum Stolleneingang, wo uns als Führer ein früherer Bergwerksarbeiter erwartete. Mit Stirnlampen ausgerüstet fuhren wir etwa sieben Kilometer in Höhe der Etage 8 durch ein weit ausgedehntes Stollensystem wieder Richtung Kärnten. Schließlich kamen wir nach ~1:30h noch auf slowenischem Boden aus einem der über 300 (!) Stollenausgänge heraus. Marco – unser Guide hatte zu den beeindruckenden Hallen und Gängen interessante Details über den mühevollen Jahrhunderte-Abbau von Bleierz parat. Abschließend besichtigten wir noch das Bergwerksmuseum in unmittelbarer Nähe des Ausgangs. Zurück radelten wir über einen Höhenrücken der Petzen, weitgehend abseits vom Verkehr. Insgesamt legten wir an diesem Tag 52 Kilometer zurück.

Dass weniger oft mehr bedeuten kann demonstrierte uns Renate am Samstag mit einer Einführung ins Training mit instabilen Unterlagen und Geräten wie dem Sling-Trainer – Aufbau und Kräftigung der lokalen Stabilisatoren als notwendigen Unterbau für einen stabilen und starken Rumpf.

Dann kam ein heißer Sonntag und mit ihm die Wettkämpfe. Hier sind die Ergebnisse: Lukas und Jakob FROSCH (RC-Ausseerland) im Zweier (JMA), 4. Platz von vier mit 1:40, aber nur 3 Sekunden Rückstand auf den 3. Platz. Die Mannschaft war sehr zufrieden mit ihrem Ergebnis, da sie in einer höheren Klasse starten musste. Ich – Lukas – im Einer (JMB) 5. Platz von sechs mit 1:51. Leonhard im Einer (JMA) 5. Platz von fünf mit 1:48. Florian PAZOUR(RV-Alemannia) und Leonhard im Zweier (JMA) 4. Platz von vier mit 1:38.

Sonntagnachmittag: Boote aufladen, unsere Sachen verstauen und ab nach Hause. Bei den Argonauten angekommen, gemeinsam gelang es rasch deren Boote abladen, dann weiter heimwärts zum RVN. Wir haben Freundschaften geschlossen, den Zusammenhalt in unserer jungen Truppe verstärkt und wertvolle Eindrücke für unsere weitere Entwicklung als Ruderer gewonnen. Dank etlicher Videoaufnahmen sind wir nun in der Lage, unsere Technik einschätzen und damit verbessern zu können. Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns diese Woche ermöglicht haben – besonders aber an Fritz KUTMON für seinen Einsatz und seine kompetente Betreuung fast rund um die Uhr.

© Lukas WENINGER, Mittwoch, 28. August 2013 um 09:21