Am Samstag war es wieder soweit. Das blaue Band vom Wörthersee steht an. Eine anstrengende Regatta über 16 Kilometer von Velden nach Klagenfurt. 15 Achter, teils Doppel teils Riemen kämpfen um den Sieg – das Blaue Band. Dieses mal geht es mit einem stehenden Start los. Das Startintervall ist ca. 30 Sekunden.
Dabei war es für uns Normannen sehr ungewiss, ob wir es heuer schaffen eine komplette Mannschaft aufzustellen. In den letzten Monaten gab es immer wieder zu und absagen von Ruderern, sodass bei den Organisatoren schon leichte bis schwere Frustrationserscheinungen festzustellen waren. Parallel zum Riemen Männerachter wurde auch an einem Frauendoppel- bzw Mixdoppelachter gebastelt. Leider kam keines der beiden Boote zu Stande, obwohl intensiv, bis zur letzten Minute daran gearbeitet wurde. Vielleicht schaffen wir es ja nächstes Jahr.
Beim Riemen 8er konnten wir die letzte Lücke noch mit Gerhard Müllner als „Alt-“ Normanne füllen und so zumindest als Renngemeinschaft NOR/Wels starten.
Willi hat uns Tage davor noch einige Trainingseinheiten aufgebrummt und für unsere Verhältnisse ganz gut gerüstet, fuhren wir am Freitag den 14. September nach Velden. Bei gerade noch gutem Wetter wurde das Boot zusammengeschraubt und eine kurze Trainingseinheit gerudert. Kurz deshalb, weil sich langsam, aus dem Norden ein tiefschwarzer Himmel Richtung Velden schob. Beim anschließenden Abendessen hat dann das Unwetter gewütet.
Es ist Samstag – Renntag. Die Wiese im Strandbad ist noch nass vom Vortag, das Wetter aber eine Pracht. Wir überlegen was wir noch alles ausziehen können, so knallt die Sonne runter. Wer hat Sonnenschutz mit? Keiner natürlich.
10.30 wir tragen das Boot ins Wasser. (Walter I als Steuermann, Ingomar K. am Schlag, Franky R., Gerold P., Christian D., Kurt G., Walter W., Gerhard M., Willi S)
Kurze Aufwärmrunde und dann zum Start. Das Feld ist übersichtlich, heuer sehr wenig „nur“ 15 Teilnehmer. Wir haben Startnummer 5. Vor uns ebenfalls eine Renngemeinschaft im Riemen 8er.
„Quickstart! – attention!- go!“ – los gehts. Ingomar legt einen guten Schlag vor, Startschläge mit Schlagzahl 30, dann runter auf den Streckenschlag ca. 26. Das Boot wird langsam schnell und stabil – wir ziehen durch das Wasser. Noch vor Dellach überholen wir 2 Boote, Startnummer 2 und 1. Alles läuft ganz gut, da kommen plötzlich unangenehme Wellen, die uns ein wenig aus dem Takt bringen. Willi gibt Kurti und mir noch Regieanweisungen, dann läuft das Boot wieder ruhiger. In unserer Sichtweite ist die Starnummer 6. Ein Mix Riemen 8er vom RV Gmunden. Sie kommen uns immer wieder nahe und wir versuchen sie dann wieder auf Distanz zu halten. Die 16 km machen mir zu schaffen. Je mehr meine Kraft nachlässt, desto ungenauer werden meine Ruderschläge. Walter versucht zu motivieren, nur noch 6 km, dann noch 4 km. Zum Ende hin kommen noch von Franky und Gerold die Kommandos, noch 30, noch 20 , noch 10 Schläge.
Tuuuuuuuut, das Zielsignal, wir sind durch und (zumindest ich) total fertig. Gefühlsmäßig eine ganz gute Zeit, hoffe ich.
Mit Startnummer 5 den 5. Gesamtrang und eine Sekunde vor der Starnummer 6, dem RV Gmundner 8er der uns getrieben hat.
Mir hats gut gefallen und ich bin mit der Ruderleistung und Ergebnis sehr zufrieden.
Christian D., 19. September 2018