Der April ist für uns Ruderer eine sehr spannende Zeit. Nicht nur, dass es wieder bei angenehmen Temperaturen auf das Wasser geht oder, dass sich der Verein für die kommende Saison herausputzt, nein, es ist auch die Zeit für die erste Regatta. Bis dato hat es, in meiner noch jungen Ruderkarriere,, nicht mit der Teilnahme am Inn River Race in Passau geklappt. Dadurch, dass Ostern heuer so früh war, konnte ich endlich an der traditionsreichen Regatta teilnehmen. Von den verdienten Teilnehmern vergangener Jahre, wurde immer von der Strecke, der Regatta und der Veranstaltung an sich geschwärmt. Dieses Jahr konnte ich mir selbst ein Bild davon machen. Zum 40. Mal veranstaltete der Passauer Ruderverein von 1874 e. V. diese traditionsreiche Regatta. Die Erzählungen aus den Vorjahren kann ich nur bestätigen, der Verein, der Inn, die Gegend, die 5,5km lange Regattastrecke, das Wetter (Sonnenbrandalarm), die Stimmung – alles war gut, schön und sehr stimmig.
Wir waren mit 2 Booten angereist, ein Doppelvierer mit Willi Stuppan, Walter Widholm, Franz Reil und Gerold Pripfl und ein Achter gerudert von Willi Stuppan, Walter Widholm, Kurt Galler, Christian Dorninger, Erich Schmickel, Karl Sintzinger, Franz Reil und Ingomar Kern. Gesteuert wurde der Achter von Stephanie Kainrath. Der Doppelvierer machte den Anfang. Es wurde in 2 Abteilungen gestartet einmal um 11:00 und nach einer kurzen Mittagspause um 13:00. Zuerst galt es die Regattastrecke stromauf am Inn zum Start zu rudern. Eine sehr gute Gelegenheit, für Neulinge, die Strecke kennen zu lernen. Pünktlich zur Startzeit ging es mit einem fliegenden Start los Richtung Ziel, dass sich vor dem Ruderverein Passau befand. Unsere sehr erfahrene Mannschaft im Doppelvierer machte alles richtig und gewann Ihre Klasse mit Abstand.
Nach einer kurzen Pause – für die aus dem Doppelvierer bereits perfekt aufgewärmten Protagonisten – ging es gleich wieder mit dem Achter aufs Wasser. Landschaftlich wunderschön, schlängelt sich der Inn, als Grenzfluss durch die Landschaft. Zumindest beim stromauf rudern konnten wir die Umgebung ein wenig wahrnehmen und genießen. Im Renntempo war dafür keine Zeit. Nach dem fliegenden Start, unterhalb des Marienstegs durch, ging es gleich richtig los, mit Druck und langen Schlägen konnten wir im Achter gleich gut Strecke machen. Ein vor uns gestarteter, zu spätgekommener C – Vierer mit Steuermann, kam uns bei der einzigen Wegmarkierung sehr nahe. So nahe, dass mein Riemen mit dem Skull des Bugmannes sich berührten. Es wurde um jeden Millimeter gekämpft. Danach hieß es wieder – Konzentration, Ruhe finden und Druck machen. Unsere Steuerfrau Stephanie steuerte den Achter perfekt durch die Kurven und schließlich öffnete sich das doch etwas engere Tal und die Ziellinien war schon zu erkennen. Das Nahe Ziel täuschte, da es noch gut 1/3 der Strecke zu rudern galt. Unter den motivierenden Anfeuerungen von Stephanie gelang es uns, je näher wir dem Ziel kamen, nochmals die Schlagzahl und den Druck zu erhöhen, sodass wir in einer sehr guten Zeit das 40. Inn River Race 2018 beenden konnten.
Nachdem alle Boote verladen, der erste Durst und Hunger gestillt waren, wurden die Helden der Regatta geehrt und mit dem obligaten Bierkrug belohnt.
Zur Statistik:
Knapp 100 Boote nahmen teil, Bootsklassen C4+, C8x+, 4x, 4x+, 8x+ und 8+, nur Frauen, nur Männer, Frauen und Männer, Schüler, Jugendliche und Jungebliebene, gewertet wurden insgesamt 35 Rennen in den verschiedenen Klassen.
Ergebnisse der Normannen:
Wie schon erwähnt, der souveräne Sieg des Doppelvierers mit Willi Stuppan, Walter Widholm, Franz Reil und Gerold Pripfl in einer geruderten Zeit von 19:20,28.
Im Achter gelang uns ein 2. Platz in der geruderten Zeit von 18:53,24 (gewertete Zeit 18:26,84).
Das Inn River Race war auf jeden Fall die Trainings in der kalten Jahreszeit, die Anreise und das Drumherum wert. Eine perfekt organisierte Veranstaltung in wunderschöner Umgebung und mit dem Glück des frühsommerlichen Wetters. Die Stimmung unter den Ruderern war sehr gut.
Für das 41. Inn River Race 2019 würde ich mir ein breiteres Starterfeld der Normannen wünschen. Die Vielfältigkeit der Bootsklassen lassen ein Start für nicht „Rennruderer“ durchaus zu und vielleicht ist genau diese Teilnahme die Initialzündung für so manchen, neuen „Mastersrennruderer“!
Ingomar, April 2018