17. Rose vom Wörther See

Herbstzeit ist Rose-Zeit:

So galt es heuer wieder, und das zum 17. Mal, um die Rose vom Wörther See zu rudern. Eines der Highlights im österreichische Ruderkalender. 16km Skiff Rowing Challenge. Das sehe nicht nur ich so, sondern auch die vielen, von immer weiter her angereisten Teilnehmer. Österreich, Ungarn, Italien, Deutschland, Griechenland, Tschechien, Slovenien, Portugal, Niederlande, Schweiz, Ägypten, Pakistan und Großbritannien waren beteiligt an dem Ruderfest in Kärnten. 47 Damen und 152 Herren starteten in insgesamt 12 Gruppen in 3min Intervallen. Zur Startvorbereitung verwandelte sich die Bucht vor dem Schlosshotel und dem Casino in ein buntes Wimmelbild. 199 Boote, die unterschiedlich gefärbten Ruderblätter und die Trikots ergänzten das bereits herbstlich bunt gefärbte Laub der Bäume. Auf dem Wasser dominierte die Farbe Weiß zumindest bei den Booten, begründet darin, dass Filippi einer der Hauptsponsoren war. Um 11:00 hörte man das erste „Attention Go“. Die Bedingungen waren heuer sehr gut, leichter Gegenwind von Osten ziemlich konstant und daher gleich für alle, auch für die später gestarteten Gruppen; Wellen nur von der Linienschifffahrt, die Temperatur etwas kühl aber ideal für die Streckenlänge.

Für mich war es die 3. Teilnahme und wie man so schön sagt: „Aller guten Dinge sind Drei!“. Ich hatte wirklich viel Spaß auf dem Wasser, mein Boot lief gut, ich hatte vom Start weg freie Bahn und konnte so ungestört meine Blätter im türkisblau des Wörther Sees verankern. Vorbei am Kraftwerk Forstsee, Richtung Dellach zur ersten Richtungsänderung, die Boote rückten enger zusammen und das Wasser wurde dadurch etwas unruhiger. Ganz eng gelang mir die Linie und ich sah immer mehr Boote meiner Gruppe hinter mir. Auf Höhe der Kapuzinerinsel tauchte dann in meinem Rückspielgel ein Boot quer zur Fahrtrichtung auf – kurz drehte ich mich um und verlor ein wenig meinen Rhythmus. Eine große weiße Boje ist einem Ruderkammeraden ins Fahrwasser gekommen. Die Wasserrettung eilte zu Hilfe.

Wieder im Rhythmus zog Maria Wörth an mir vorbei, begleitet von den läutenden Mittagsglocken steuerte ich auf Walterskirchen zu. Auch der Kurs zur 2. Richtungsänderung passte perfekt, wieder ganz eng. Der letzte Streckenabschnitt lag vor mir und ich konnte mein Tempo halten und auf den letzten Kilometern sogar noch erhöhen. Ich war sehr zufrieden, es fühlte sich an wie richtiges Rudern. Eine große Überraschung war dann doch die Zeit, ich liebäugelte mit einer Ruderzeit von um die 1:20,00, was meine angepeilte Zielzeit gewesen wäre. 1:15:36,37 stand auf der ersten Ergebnisliste – ich konnte es zuerst nicht glauben.

An der 17. Rose haben auch noch 2 weitere Normannen teilgenommen und zum wiederholtem Male die Herausforderung gesucht. Renate PODESSER, die als einzige Dame alle 17 Rosen gerudert ist, und Martin RUTHNER. Auch sie erbrachten sehr gute Leistungen. Renate wurde von Beginn an von ihren Konkurrentinnen unter Druck gesetzt und konnte so nie ihren eigenen Rhythmus finden, sie erreichte eine Zeit von 1:20:04,64, den 14. Platz in der Gesamtwertung der Frauen bei 47 Teilnehmerinnen. Martin ruderte die 16km lange Strecke in der hervorragenden Zeit von 1:16:03,78, 66. Platz in der Gesamtwertung der Männer bei 152 Teilnehmern.
Für mich war es heuer wieder eine tolle Regatta, die 17. Rose vom Wörther See. Es ist zugegebener Maßen schon ein erheblicher Aufwand an so einer Veranstaltung teilzunehmen, das Training, der Bootstransport, die Regatta an sich und die Nachbereitung. Aber – es lohnt sich. Die Stimmung, die Kameradschaft, die Energien die frei werden und das Gefühl etwas geleistet zu haben ist großartig. Allen Unentschlossen, die es sich Überlegen vielleicht im nächsten Jahr teilzunehmen, möchte ich sagen – seid mutig und rudert mit, es zahlt sich auf jeden Fall aus.

Ein herzliches Dankeschön an den Veranstalter den RV Albatros und dem Organisationsteam rund um Willy Koksa für die perfekte Organisation und Abwicklung. Ich freu mich schon auf meine 4. die 18. Rose vom Wörther See 2017.

Ingomar, 10. Oktober 2016