1. Stern(wander)fahrt Wallsee

Nach dem Wintereinbruch der letzten Tage lacht uns und den Wallseer Organisatoren die Sonne. Wir starten mit Bus und Hänger um 6.00 Uhr morgens in Klosterneuburg. Als wir unsere zwei Vierer und einen Dreier zwei Stunden später in den Wallseer Altarm legen, kommen uns die Linzer schon entgegen. Sie sind auch um 6.00 Uhr gestartet, allerdings gleich im Boot. Das holen wir nicht mehr auf! Unser Ziel sind 20 bis 25 km stromauf und dann gemütlich mit der Strömung zurück. Nach dem Ennshafen gönnen wir uns nur einen kleinen Mittagssnack. Den großen Hunger heben wir uns für die Wallseer 5*-Küche auf. Wir wenden. Und wo bitte ist jetzt die Strömung? Der Gegenwind neutralisiert sie und wir arbeiten uns mühsam über die Wellen schlagende Donau zurück. Vom Ufer aus begrüßt uns Altpräsident Hasenöhrl: „Meine geliebten Normannen! Das war meine schönste Zeit bei Euch! Mit den Normannen war ich mehr beim Heurigen als im Boot.“ Einen tollen Ruf haben wir🤣! Zurück im Altarm erwarten uns nach den letzten drei Genusskilometern frisch gebackene Bauernkrapfen mit hausgemachter Marillenmarmelade. Ein Germteigtraum der Extraklasse. Siegerehrung: Normannen auf Platz 6 von 15. Die Linzer räumen ab: längste Fahrt, die meisten Teilnehmer, die jüngste Teilnehmerin, Platz 1. Mit zwei Geschenkkartons voll Leckereien fahren die Sieger nach Hause.

Wir bleiben sitzen. Die Wallseer räumen rund um uns weg, bis sie uns im Tausch gegen einen Teller Kuchenreste (danke an die unbekannte Bäckerin des Schokoguglhupfes!!😋) auch den letzten Tisch und die Heurigenbänke unter den geschundenen Hintern wegziehen. Da bleibt nur noch der Platz an der Bar. Ein Fluchtachterl für die müde Hälfte der Truppe, ein Aufwärmachterl für die mit Bettflucht. Nächtens laden die Wallseer die letzten drei Normannen eigenhändig beim Sengstbratl ab, sonst gehen diese Normannen nie heim.

Nur die Sternfahrt ist uns freilich zu wenig. Am Sonntag geht’s weiter nach Pöchlarn. Kaiserwetter – hinter der Pfarrkirche von Gottsdorf erstrahlt in der Ferne der verschneite Ötscher wie eine Schweizer Postkartenidylle. Müssten wir nicht die schreckliche Übertragstelle Ybbs-Persenbeug überwinden🤪, wär’s fast kitschig. Ein Ruderalptraum beim Aussteigen und Einsetzen. Kann bitte mal jemand der Via Donau sagen, dass die sogenannte „Übertragsstelle für Ruderboote“ nicht für Ruderboote geeignet ist?

Während wir Oldies mit gemütlichem Schlag die Donau entlang strömen, fahren unsere Nachwuchssportler in Klagenfurt Medaillen ein. So gab’s an diesem Wochenende doch noch Spitzenplätze für die Normannen. Gratulation!