Stromstaffel 2021

Nach einigen Absagen von Regatten, war heuer bei der 16. Stromstaffel der Hunger nach Wettkampf nicht nur in unserem Verein groß, sondern offensichtlich auch in den anderen Stromrudervereinen an der Donau. 9 Staffeln, darunter 2 Normannen- und 2 Donauhortstaffeln,  teilten sich die Donau bei herrlichstem Ruderwetter und besten Ruderbedingungen. Das Sponsoring des Wasserstandes der Bootswerft Schellenbacher blieb unbelohnt, soll heißen es gab keinerlei Schäden am Material zu beklagen.

Ich hatte heuer die große Ehre unsere Mannschaft zusammen zu stellen und diese auch anzuführen. Deshalb gibt es von mir einen sehr eingeschränkten Blick auf die gesamte Staffel, da ich selbst im 4er an den Start ging und die Herausforderung unser neues Boot kontaktlos durch die Buhen zu steuern als fast unmöglich erschien.

Nun, wir sind pünktlich auf das Wasser gekommen und haben in dieser Besetzung die ersten Schläge zusammen gerudert. Ein kurzes Aufwärmprogramm angesagt, von unserem Schlagmann sollte reichen, um für die Herausforderung ausreichend gerüstet zu sein. Ein Fragzeichen gab es in meinen Augen, da in der Ausschreibung der Übergabepunkt bei km 1937,7 angeben war, was nicht der Flusskilometer des Floßes der Normannen ist. Nun, die Begründung des Schiedsrichters leuchtet natürlich ein, und zwar, dass er bei dem geplanten Übergabepunkt keine Sicht hat und daher den Wechsel vom Dreier auf den Vierer nicht korrekt ansagen kann. Vielleicht gibt es da einen neuen Vorschlag für die Übergabe bei der nächstjährigen Stromstaffel. Aber, allzu lange blieb nicht Zeit, da kam schon der erste Dreier, Alemannia, dicht gefolgt von den Piraten, Startnummer 8?!. Ja-richtig gesehen, der Dreier der Piraten, eine wirklich unglaublich schnelle Fahrt. Erstaunen gab es im Feld, dass die Piraten zumindest ein vertäutes Kreuzfahrtschiff innen genommen haben, aber auch sonst muss der Dreier wirklich gut gewesen sein, denn, 1:30min Vorsprung auf den 2. und das war unserer, ist schon eine Ansage. Hut ab!

Auch unser Dreier war exzellent unterwegs, schließlich sind sie als 7. gestartet und als 3. zur Übergabe angekommen. Nach den anfeuernden Zurufen der zahlreichen Fans war die Überraschung doch erheblich, dass die Übergabe erst beim Floß war, also die allerletzten Körner raus und dann ist die Übergabe an den Vierer geschafft. Obwohl wir nicht zusammengerudert waren, das gilt übrigens auch für den Dreier, haben wir gleich richtig losgelegt, Nicolaus hat gleich einmal gezeigt, wo der Schlaghammer hängt. Für mich am Steuer gab es gleich richtig viel Arbeit, da das Tempo sehr hoch war und die Hindernisse nur so an uns vorbeizogen. Die ersten Buhnen waren geschafft, genau so wie ich es mir vorstellte, die beiden Boote vor uns wurden in meinem Spiegel auch immer größer. Den Alemannen Vierer konnten wir gleich oberhalb der 4. Buhne bei Stromkilometer 1942 überholen. Die Piraten schafften wir sogar noch vor der Rollfähre auf Höhe des Nibelungenfloßes. An dieser Stelle möchte ich mich bei beiden Steuerleuten bedanken, die uns fair Platz gemacht haben, aber es uns nicht leicht gemacht haben vorbeizukommen.

Spannend, einem Boot zu folgen ist das eine, vorne wegzufahren das andere. Wir konnten uns zwar immer wieder von den Piraten absetzten, aber eben nicht entscheidend, durch das gejagt werden, schlichen sich doch ein paar kleine Steuerfehler ein, die es bei der nächsten Staffel auszumerzen gilt. Die Strecke oberhalb der Rollfähre bereitete mir bis zum Tag der Staffel einiges an Kopfzerbrechen, bei 230cm am Pegel Korneuburg ging doch einiges Innen, aber mit dem Speed, ist das doch sehr schwierig, zumal es immer darum ging, das neue Boot nicht zu beschädigen. Die Entscheidung viel dann, auch nach einigen Testfahrten, für die sichere Varianten außen an den Buhnen vorbei. Daniel der „alte“ Steuerfuchs von den Piraten entschied sich für die enge Linie. Zu beobachten war, dass das Boot zwischen den Buhnen klar schneller war als wir, aber bei der Buhnendurchfahrt die Geschwindigkeit drosselte. Nach meiner Einschätzung glaube ich, dass beide Linien annähernd gleich schnell waren. Bei der Übergabe im Strombad Kritzendorf konnten wir einen Vorsprung von 1:12min auf unsere direkten Konkurrenten errudern. Der Fünfer übernahm und konnte bis ins Ziel seine Position behaupten. Nach den Erzählungen war es ein harter Kampf mit dem Piratenfünfer mit wechselnden Abständen.
Gratulation an den WRC Donauhort 1 für den schnellsten Fünfer.

Zum Ergebnis:

  1. WRC Pirat
  2. RV Normannen 1
  3. WRC Donauhort 1
  4. RG Alemannia/Elida
  5. Alemannia
  6. RV Normannen 2
  7. WRC Donauhort 2
  8. WRC Austria
  9. RG WRC Pirat/Pöchlarn/Tulln

Alle Ergebnisse sind der angehängten Tabelle zu entnehmen!

Besondere Erwähnung bedarf es auch für unsere 2. Mannschaft, die als einzige teilweise in C-Booten gerudert ist und den gesamt 6. Platz erkämpft haben – Respekt!

Mein Fazit: Die 16. Stromstaffel hat für mich 3 erwähnenswerte Momente:

 1. Die Mannschaftsfindung, die nicht ganz einfach war, aber gelungen ist, so wie ich es mir vorgestellt habe.

2. Das Rennen selbst, es hat extrem viel Spaß gemacht, unser Vierer ist wirklich gut gelaufen und es war viel Power drinnen und

3. das Ergebnis, gut „nur“ ein 2. Platz, aber aufgrund der Dreierübermacht des WRC Pirat und, dass wir in unserer Mannschaft einige Premieren hatten, finde ich das Ergebnis bemerkenswert. Der überlegene Sieg im Vierer war auch eine Ansage an die nächste Staffel.

An dieser Stelle ein herzlicher Dank an die Organisation des WRC Pirat, die Schiedsrichter, die WRC Crew für die Verpflegung und Labung und für die treuen Fans an der gesamten Strecke, wir haben eure Anfeuerungen aufgenommen und umgewandelt. Einen besonderen Dank an die gesamte Mannschaft, es war mir eine Ehre.

Meine Vorfreude auf weitere gemeinsame Wettfahrten ist nach dieser groß und ich freue mich schon auf all die Dinge, die da in Zukunft auf uns hereinströmen.

Bilder:

https://www.normannen.at/medien/stromstaffel-2021/

Ergebnisliste:

http://www.normannen.at/wp-content/uploads/2021/10/Stromstaffel-Ergebnisse-2021.pdf

Ingomar, Oktober 2021